Master Mittelalterliche Geschichte
Der neue Master Geschichte mit Zertifikat Mittelalterliche Geschichte
In Deutschland und darüber hinaus gehört München zu den renommiertesten Standorten für das Studium des Mittelalters. Hier erhalten Sie in sehr gut ausgestatteter Seminar- und Bibliotheksumgebung eine qualitätvolle Ausbildung zu selbständiger historischer Tätigkeit. Vier ProfessorInnen und deren MitarbeiterInnen vermitteln nuanciertes Quellenstudium und aktuelle kulturgeschichtliche Methodik zum gesamten Zeitraum des europäischen Mittelalters. Dank des deutschlandweit außergewöhnlichen Spektrums historischer Fächer an der LMU sowie durch Kooperationen mit bedeutenden Partnerinstitutionen und ausländischen Universitäten bestehen breite Wahl- und Vertiefungsmöglichkeiten beim Erwerb des Mittelalterzertifikats.
Inhaltliche Schwerpunkte
Das Masterstudium mit dem Schwerpunkt Mittelalter zeichnet sich durch eine quellennahe und forschungsorientierte Ausbildung aus. Dabei stehen praktische Fertigkeiten im Umgang mit mittelalterlichen Handschriften ebenso im Mittelpunkt wie das Erschließen von Kontexten, Absichten und rhetorischen Strategien der Quellen. Auf dieser Basis können Sie neue Blicke auf traditionelle Geschichtsbilder der Epoche gewinnen: zum Beispiel auf Königtum, Kreuzzüge, Kirche und Papsttum, mittelalterliche Herrschaftspraxis oder die Lebenswirklichkeit von Juden. Zugleich lernen Sie vergangene und aktuelle Forschungstrends zu beurteilen: In pragmatischem Umgang mit der Neuen Kulturgeschichte entwickeln, bewerten und erproben Sie neue Fragestellungen an den jeweiligen Quellen.
Dieses in der Geschichtsforschung entscheidende, aber auch für künftige Berufsfelder nützliche kritische Rüstzeug wird für die gesamte Breite des europäischen Mittelalters gelehrt. Das Angebot umfasst das komplette Jahrtausend vom 6. zum 16. Jahrhundert mit räumlichen Schwerpunkten auf Mittel-, West- und Südeuropa inklusive des Mittelmeerraums, nicht zu vergessen die Geschichte der Juden und auch der Muslime.
Die Schwerpunkte in Forschung und Lehre liegen dabei
- auf der Kultur- und Geschlechtergeschichte des Politischen in Mitteleuropa, insbesondere der Geschichte von Dynastien, monarchischen Herrschaftspraktiken und -vorstellungen, Mechanismen der politischen Willensbildung sowie der Wirkmacht religiöser Gemeinschaften im Hoch- und Spätmittelalter (13.-16. Jahrhundert) (Prof. Dr. Julia Burkhardt)
- auf der Praxis der Herrschaftsausübung vor allem der Ottonen und Staufer, der Geschichtsschreibung sowie der Geschichte Italiens mit seiner besonderen Stadtkultur im Norden und der interkulturellen Kontaktzone zwischen Normannen, Griechen und Muslimen im Süden (Prof. Dr. Knut Görich, Geschichte des Früh- und Hochmittelalters)
- auf der Geschichte der Juden in ihren politischen, sozialen, wirtschaftlichen, religiösen und kulturellen Aspekten sowie in ihren interkulturellen Beziehungen (Prof. Dr. Eva Haverkamp). Dieses Angebot im Rahmen eines historisch ausgerichteten Masterprogramms ist in Deutschland einzigartig.
- auf der Geschichte des Früh- und Hochmittelalters, gender studies sowie der Editionstechnik (apl. Prof. Dr. Martina Hartmann)
Vertiefungs- und Praxisangebote
Das Münchner Lehrangebot zum Mittelalter erweitern Veranstaltungen aus den Abteilungen „Grundwissenschaften und Historische Medienkunde“, „Bayerische Geschichte“ sowie „Geschichte Ost- und Südosteuropas“ des historischen Seminars. Der interdisziplinäre Zugang steht insbesondere im „Zentrum für Mittelalter- und Renaissancestudien“ im Vordergrund, das zudem einen eigenen, fächerübergreifenden Master mit historischer Beteiligung anbietet. Masterkurse und Forschungskolloquien garantieren persönliche Betreuung und Kontakt zu den DozentInnen.
Schließlich ist die Mittelalterabteilung eng mit in München ansässigen, international führenden Forschungseinrichtungen und der reichen Archiv- und Bibliothekslandschaft vernetzt. Zu nennen sind Institutionen wie die „Monumenta Germaniae Historica“ (MGH), die auf eine zweihundertjährige Tradition der Erforschung des Mittelalters zurückblicken können und deren weltweit größte Fachbibliothek den Masterstudierenden offen steht. Zudem bieten die MGH wie auch verschiedene Kommissionen der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (u.a. Edition der Urkunden Kaiser Friedrichs II., Mittellateinisches Wörterbuch, Repertorium „Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters“ und Inschriftenkommission), die bayerische Staatsbibliothek (sie beherbergt eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen von Handschriften und Inkunabeln) oder das Bayerische Hauptstaatsarchiv Praktika zugunsten von Einblicken in mögliche Berufsfelder an.
Wichtige sprachliche Kompetenzen und Kenntnisse anderer nationaler Wissenschaftskulturen lassen sich durch die Teilnahme an einem der Austauschprogramme mit Universitäten in Frankreich (Université Paris XII, Val de Marne), Italien (Università degli Studi di Pavia, Università degli Studi di Pisa, Università degli Studi di Napoli Federico II), dem Vereinigten Königreich (University of Edinburgh) und Norwegen (Universitetet i Oslo) beziehungsweise bei Praktika an verschiedenen historischen Auslandsinstituten der Bundesrepublik Deutschland erwerben, zu denen ebenfalls enge Beziehungen bestehen.
Studium
Sie können den Master Geschichte entweder als Hauptfach (120 ECTS) oder im Rahmen des Geistes- und Sozialwissenschaftlichen Profilbereichs (30 ECTS) studieren.
Der Schwerpunkt Mittelalterliche Geschichte kann Ihnen in einem Zertifikat zu Ihrem Abschlusszeugnis ausgewiesen werden, wenn Sie mindestens 75 ECTS in ihm erworben haben. Das erreichen Sie etwa, indem Sie Ihre drei Aufbaumodule in Mittelalterlicher Geschichte belegen (insgesamt 45 ECTS) und auch Ihre Masterarbeit schreiben (30 ECTS) oder zwei Aufbaumodule (30 ECTS), drei Übungen (15-18 ECTS) und die Masterarbeit (30 ECTS) in dem Schwerpunkt Mittelalterliche Geschichte absolvieren.
Alle grundlegenden Informationen (Zulassungsvoraussetzungen, Sprachkenntnisse, Aufbau des Studiums, Prüfungen, Beratungsmöglichkeiten) finden Sie im Leitfaden für den Master Geschichte (PO 2018) (pdf, 264 KB).
Voraussetzung und Bewerbung
Das Programm richtet sich an BA-Absolvent/innen nicht nur der Geschichte, sondern auch aus Nachbardisziplinen mit historischen Anteilen. Der Anteil an historischen Lehrveranstaltungen muss im BA nach Prüfung und ggf. Anerkennung mindestens 60 ECTS-Punkte betragen. Vor dem Beginn eines Masterstudiums der Geschichte als Hauptfach (120 ECTS) müssen Sie – unabhängig vom Schwerpunkt – ein Eignungsverfahren absolvieren. Dieses Eignungsverfahren läuft für das Wintersemester 2018/19 vom 15. Juli bis zum 15. September 2018.