Mittelalterliche Geschichte
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Konstantin M. Langmaier M. A.

Dissertationsprojekt: Albrecht VI. († 1463), Erzherzog von Österreich (Beginn: Wintersemester 2008/2009)

Albrecht VI., im 19. Jh. mit dem Beinamen „der Verschwender“ bedacht, gehört zu den stiefmütterlich behandelten Gestalten des Hauses Habsburg. 1418 als zweiter Sohn Herzog Ernsts des Eisernen und der Zimburg von Masowien geboren, kam er nach dem frühen Tod des Vaters zusammen mit seinem älteren Bruder Friedrich (III.) unter Vormundschaft. Schon bald rivalisierte er mit Friedrich um einen Anteil an der Herrschaft. Die daraus resultierenden kriegerischen Auseinandersetzungen verschafften Albrecht den Nimbus eines tatkräftigen Dynasten, der manchen im Reich im Vergleich zu seinem als träge geltenden Bruder, dessen Italienzug (1451/52) er mitorganisiert hatte, als bessere Wahl für den römisch-deutschen Königsthron erschien. Sein rätselhafter früher Tod (1463) setzte ehrgeizigen Plänen ein Ende. Aspekte einer heutigen Maßstäben entsprechenden wissenschaftlichen Behandlung dieses Fürsten sind etwa seine Regierung in Ober- und Vorderösterreich; das Beziehungsgeflecht der verschiedenen regionalen Eliten, seiner Räte, Finanziers und Söldnerführer; seine Aktivitäten als bedeutender Mäzen (Gründer der Universität Freiburg/Br.); seine familiären Beziehungen und seine unglückliche Ehe mit Mechthild von Baden. Ziel der Dissertation ist es, die Biographie Albrechts unter Benutzung des reichlich vorhandenen ungedruckten Materials zu erarbeiten und damit einen weiteren Beitrag zur Erforschung der obersten Schicht politischer Akteure im Reich des 15. Jh. zu leisten.