Mittelalterliche Geschichte
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Dr. Sandra Schieweck-Heringer

Dr. Sandra Schieweck-Heringer

Wissenschaftliche Assistentin

Kontakt

Postanschrift:
Historisches Seminar der LMU
Mittelalterliche Geschichte
Geschwister-Scholl-Platz 1
80539 München


Besucheranschrift: Historicum, Schellingstr. 12, Raum 228


Telefon: +49 (0) 89 / 2180 - 5447

Sprechstunde:
Die Sprechstunde findet im Wintersemester 2023/24 dienstags von 14:30 bis 15:30 Uhr statt. Melden Sie sich vorab bitte per Email an.

Bitte beachten Sie: Die Sprechstunde am 23. Januar 2024 findet digital via Zoom statt; den Link erhalten Sie auf Anfrage per Email.

Curriculum Vitae:

  • SoSe 2024: Mutterschutz
  • Oktober 2023–September 2025: gewähltes Mitglied im Fakultätsrat der Fakultät für Geschichts- und Kunstwissenschaften
  • Oktober 2021-September 2022: gewählte Mittelbauvertreterin am Historischen Seminar der LMU
  • Juli 2021: Promotion an der Universität Heidelberg
  • seit April 2021: Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Geschichte des Mittelalters unter besonderer Berücksichtigung des Spätmittelalters (Prof. Dr. Julia Burkhardt)
  • Mai 2018-März 2021: Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte (Prof. Dr. Nikolas Jaspert) am Historischen Seminar der Universität Heidelberg
  • März 2018: M.A. Abschluss in Mittelalterstudien (Mittelalterliche Geschichte und Jüdische Studien) an der Universität Heidelberg und der Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg (HfJS)
  • Juli 2015: B.A.-Abschluss in Geschichte und Islamwissenschaften an der Universität Heidelberg (inkl. Auslandssemester 2013 an der Universidad de Granada)

Promotionsprojekt (abgeschlossen):

Iberische Grenzregime. Die Herrschaftsgrenzen Kastiliens im Vergleich (1140-1400)

Die Iberische Halbinsel war vom 8. bis zum 15. Jahrhundert politisch durch markante christlich-muslimische und inner-christliche Grenzen gegliedert. Während in den vergangenen Jahren vor allem die Grenze zwischen den christlichen Reichen und dem islamischen Al-Andalus im Fokus transkultureller Forschungen stand, untersucht die Dissertation in einem systematischen Vergleich die Konstruktionsmechanismen herrschaftlicher Grenzen am Beispiel der kastilischen Grenze zu Portugal, dem Naṣridenemirat, zu Aragón, Navarra und León. Mittels eines raumsoziologischen Zugriffs auf die kastilischen Außenverträge (1140-1400) wurde eine Typologie der vertraglich-diplomatischen Grenzziehung im Wandel vom Hoch- zum Spätmittelalter entwickelt. Anhand von Argumentationsmustern und Orientierungen bei der vertraglichen Grenzkonstruktion konnte nachvollzogen werden, dass der Faktor der Interreligiosität hinter diplomatische und situative Rahmenbedingungen zurücktritt. Vor dem Hintergrund der normativen Grenzaushandlung gab sich das kastilische Grenzregime auf den paradigmatischen Handlungsfeldern der lokalen und materiellen Abgrenzung, der Regulierung von Konflikten und des Handels vielmehr als komplexes Wirkgefüge monarchischer, überregionaler und lokaler Akteure zu erkennen. In Fallstudien zu je zwei verschiedenen kastilischen Herrschaftsgrenzen (kastilisch-portugiesische und kastilisch-aragonesische Grenze, kastilisch-naṣridische und kastilisch-aragonesische Grenze, kastilisch-navarresische und kastilisch-aragonesische Grenze) konnten anhand urkundlicher Quellen und Korrespondenzen die raumkonstitutiven Partizipations- und Interaktionsmuster der beteiligten Akteursebenen offengelegt werden. Die komparative Analyse des kastilischen Grenzregimes in einer Perspektive der longue durée schärft somit den Blick für herrschaftsräumliche Aushandlungsprozesse im Spannungsverhältnis zwischen Norm und Praxis sowie ihre Persistenzen und Veränderungen zwischen dem 12. und 14. Jahrhundert.

Publikationen:

Monografien:

  • Iberische Grenzregime. Die Herrschaftsgrenzen Kastiliens im Vergleich (1140-1400) (Geschichte und Kultur der Iberischen Welt 18), Münster 2024. 

Aufsätze:

  • Herrschaftsgrenzen als Gegenstand von Außenbeziehungen. Die mittelalterliche iberische Vertragsdiplomatie in raumanalytischer Perspektive (angenommen).
  • Conflict regulation on the Castilian-Naṣrid frontier – Norms and practices (im Druck).
  • Iberian Frontiers Revisited. Research Traditions and New Approaches, in: Ibero-Mediävistik. Grundlagen, Potentiale und Perspektiven eines internationalen Forschungsfeldes (Geschichte und Kultur der Iberischen Welt, Bd. 17), hg. von Nikolas Jaspert, Münster 2022, S. 239-272.

Rezensionen und kleinere Beiträge:

Vorträge in Auswahl:

  • 01/2024: Forschungskolloquium Eurasische Gesellschaften 400–1600 (Prof Dr. Sita Steckel/Prof. Dr. Bernhard Jussen), Goethe-Universität Frankfurt (Vortrag zu "Zwangsmigration im 15./16. Jahrhundert in vergleichender Perspektive – Akteure, Motive, Abläufe")
  • 01/2024: Kolloquium für Mittelalterliche Geschichte der LMU München (Vortrag zu "Zwangsmigration – Methodische Überlegungen und vergleichende Perspektiven")
  • 05/2023: Mediävistisches Forschungskolloquium, Universität Regensburg (Vortrag zu "Iberische Herrschaftsräume und ihre Abgrenzungen – Perspektiven für einen transkulturellen Vergleich")
  • 04/2023: Mediävistisches Forschungskolloquium, Humboldt-Universität zu Berlin (Vortrag zu "Iberische Grenzregime. Vertragliche Konstruktion und lokale Abgrenzung am Beispiel der Krone Kastilien (12.-14. Jahrhundert)")
  • 02/2023: Internationale Fachtagung "DIVERSITAS (Sigis)MUNDI. Politische, soziale, relugiöse und kulturelle Vielfatl in der Zeit Sigismunds von Luxemburg (1368–1437)", LMU München (Vortrag zu "Vielfalt des Wissens? Die Gelehrtenkultur(-en) im Umfeld Sigismunds von Luxemburg") 
  • 01/2023: Festkolloquium "Mediterraneum Medievale. Zugänge – Impulse – Horizonte" anlässlich des Geburtstages von Nikolas Jaspert, Universität Heidelberg (Vortrag zu "Eine Grenze, die verbindet. Kastilische und arabische narrative Konstruktionen der frontera im Spätmittelalter") 
  • 11/2022: Workshop "Spuren der Oralität in mittelalterlicher Schriftlichkeit", organisiert von Prof. Dr. Philippe Depreux, Universität Hamburg (Vortrag zu "Zum Verhältnis von Schriftlichkeit und Mündlichkeit bei der Aushandlung der kastilisch-portugiesischen Herrschaftsgrenze (13./14. Jahrhundert)")
  • 10/2022: Deutsch-französische Tagung „Naturgrenzen/Limites naturelles. Gewässer, Wälder und Berge im Kontext politischer Raumbildung vor 1800“, Universität Leipzig (Vortrag zu „super divisione terre Yspanie. Naturräumliche Grenzmarker in iberischen Verträgen des 12. bis 14. Jahrhunderts“)
  • 11/2021: 27. Jahrestagung des Brackweder Arbeitskreises für Mittelalterforschung, HCTS Heidelberg (Vortrag zu "convenimus nos contra omnes christianos et sarracenos. Mechanismen der Abgrenzung im Spiegel iberischer Vertragsdiplomatie")
  • 10/2021: 53. Deutscher Historikertag (Sektion gem. mit Prof. Julia Burkhardt "Deutung von Grenzen - Grenzen der Deutung. Der Umgang mit herrschaftlichen Transformationsphasen im mittelalterlichen Europa"; Vortrag zu "Grausamer König und legitimer Bastard. Die kastilischen Grenzen in der Frühphase der Trastámara-Dynastie")
  • 02/2021: Mediävistisches Forschungskolloquium, WWU Münster (Vortrag zu "Iberische Grenzregime. Die kastilischen Herrschaftsgrenzen im Vergleich (1140-1350)")
  • 10/2019: The Heidelberg-Prague-Budapest Triangle. Urban societies in border zones (im Rahmen des DAAD-Kooperationsprojektes zwischen der Universität Heidelberg und der CEU), CEU Budapest (Organisation gem. mit Prof. Dr. Katalin Szende; Vortrag zu "Central on the periphery? The Case of Jaén at the Castilian-Naṣrid Frontier")
  • 10/2019: 11th Medieval History Seminar, Deutschen Historisches Institut, London (Vortrag zu "Die Grenzen Kastiliens im Übergang zum Spätmittelalter - Genese und Begriffe")
  • 05/2019: Tagung "Perceptions et representations des frontiers et des fronatliers au Moyen Ȃge et à l’époque modern (IXe-XVIIIe siècles)“, Deutsches Historisches Institut, Paris (Vortrag zu "Iberische Grenzregime des Spätmittelalters. Die kastilisch-navarresische Grenze in ihrer Genese")
  • 05/2019: Tagung "Ibero-Mediävistik. Grundlagen, Potentiale und Perspektiven eines internationalen Forschungsfeldes", Universität Heidelberg (Vortrag zu "Iberian Border Regimes: The Case of Castile and Navarre at the Beginning of the Late Middle Ages")

Projekte:
  • [gemeinsam mit Dr. Maria Weber (Universität Freiburg) und Dr. Markus C. Müller (LMU München)] Beyond borders – Epochenübergreifende Perspektiven für das Geschichtsstudium, Freiraum-Projekt 01.04.2024–31.03.2026 (Stiftung Innovation in der Hochschullehre)

Schwerpunkte in Forschung und Lehre:

Iberische Halbinsel im Hoch- und Spätmittelalter, transkulturelle Beziehungen zwischen Anhängern der drei abrahamitischen Religionen, Grenzen und Abgrenzungsprozesse, Raum, -vorstellungen und -theorien, Mobilität und Pilgerwesen, (Zwangs-)Migrationen

Mitgliedschaften:

Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands (VHD), Sociedad Española de Estudios Medievales (SEEM), Mediävistenverband, Arbeitsgemeinschaft Ibero-Mediävistik (AIM), AG Internationale Geschichte im VHD