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Historisches Seminar der LMU
Mittelalterliche Geschichte
Geschwister-Scholl-Platz 1
80539 München
E-Mail:
hossameldin.ali@hotmail.com
Curriculum vitae
2006-2011: al-Azhar-Universität, Kairo (Islamische Scharia und Recht); 2011-2013: Ain-Shams-Universität, Kairo (Rechtsvergleich, islamisches Recht und Staatsrecht); 2013: Magister Artium; 2013-2022: Conseil d’État in Ägypten (Verwaltungsrichter); 2022–2025: Promotionsstipendium der Gerda Henkel Stiftung und Doktorand an der Universität Konstanz; ab. 1.10.2025: Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der LMU München.
Forschungsschwerpunkte
Islamisches Recht; Wissenstransfer; Rechtssysteme, insbes. mālikitisches Recht; Sklaverei, Landbesitz, islamische Dokumente; normannisches Sizilien; Muslime und Christen
Promotionsprojekt
„Legal Infrastructures of Landholding in Muslim Sicily“
Betreuer: Prof. Dr. Daniel König (LMU München); Dr. Alex Metcalfe (Lancaster University)
Durch die Untersuchung sizilisch-arabischer Rechtsquellen, die von den beiden mālikitischen Rechtsgelehrten Ibn Yūnus al-Ṣiqillī (gest. 451/1059) und ʿAbd al-Ḥaqq al-Ṣiqillī (gest. 466/1073–74) verfasst wurden, verfolgt die Studie zunächst das Ziel aufzuzeigen, wie sich ab dem 3./9. Jahrhundert eine eigenständige sizilische Rechtsinfrastruktur entwickelte und in welcher Weise sie ein Produkt des Austausches juristischer Ideen zwischen dem Mašriq, Ifrīqiya und Sizilien war. Das zentrale Ziel der Dissertation besteht darin, das sich wandelnde rechtliche Gefüge des Landbesitzes im muslimischen Sizilien während der aghlabidischen, fatimidischen und kalbidischen Herrschaft zu rekonstruieren, und zwar vom Beginn der islamischen Eroberung im 9. Jahrhundert bis an die Schwelle zur normannischen Herrschaftsübernahme im 11. Jahrhundert. Die rechtliche Entwicklung der Landnutzung wird in drei unterschiedliche Phasen unterteilt: Erstens die Phase der Landaneignung während der Eroberungsperiode; zweitens eine Phase institutioneller Konsolidierung in der zweiten Hälfte des 4./10. Jahrhunderts, die durch die vollständige Integration der mālikitischen Rechtsschule in Sizilien gekennzeichnet ist; und drittens eine Phase des Niedergangs, begleitet von inneren Unruhen und dem Fortschreiten der normannischen Eroberung in der zweiten Hälfte des 5./11. Jahrhunderts.
Publikationen
- (mit Alex Metcalfe) “The Jurists of Muslim Sicily: from the Byzantines to the Normans,” In: Ṣiqilliyya. Studi sulla Sicilia medievale in onore di Adalgisa De Simone, ed. Giuseppe Mandalà, Rom: Istituto per l’Oriente “Carlo Alfonso Nallino”, 2025, in press.
- (mit Theresa Jäckh) “Water Communities in the Plain of Palermo. A Neglected Islamic Document from Norman Sicily”, Der Islam 102.1 (2025), pp. 130–167. https://doi.org/10.1515/islam-2025-0005
- “Before 1044: ʿAbd al-Ḥaqq al-Ṣiqillī on the Purchase of Christian and Muslim Females in Sicily,” Transmediterranean History 5.2 (2023), DOI: https://doi.org/10.18148/tmh/2023.5.2.73
- Rezension von Texts, Scribes and Transmission: Manuscript Cultures of the Ismaili Communities and beyond, ed. Wafi A. Momin, London: I.B. Tauris, 2022, Al-Masāq, 36.2 (2024), pp. 208–210, https://doi.org/10.1080/09503110.2024.2364434