Frieder Dlugosch

Dissertationsprojekt: Die Testamente in den Prozessakten des Freisinger Offizialats im späten Mittelalter

Das Dissertationsprojekt widmet sich den unedierten Freisinger Offizialatstestamenten, die von der Forschung bisher nicht wahrgenommen wurden. Dabei stellen diese Testamente in mehrfacher Hinsicht ein Forschungsdesiderat dar. Im Vergleich zu Bürgertestamenten hat die bisherige Forschung Testamente von Geistlichen bisher eher beiläufig behandelt. Gegenwärtig gibt es weder Forschungen zu spätmittelalterlichen Bürger-, noch zu Klerikertestamenten im Bistum München und Freising. Generell kann man festhalten, dass der Schwerpunkt der Forschung auf Hansestädten im norddeutschen Raum liegt, die durch einzelne Arbeiten, etwa über die Bischofsstadt Köln ergänzt werden. Nachdem Kleriker einen Großteil der Erblasser am Freisinger Offizialat darstellen, setzt sich die Promotion demnach zum Ziel, die besagten Forschungslücken umfassend zu schließen. Der Prozess der Erschließung der Testamente aus dem Bestand der Freisinger Offizialatsakten umfasst nicht nur die paläographische Entschlüsselung des Quelltexts und die umfassende Erschließung des Inhalts. Vielmehr werden die umfangreichen Erkenntnisse in einer online abrufbaren Datenbank mit Suchfunktion zur Verfügung gestellt, die im Rahmen eines von der DFG geförderten Projekts mit den Namen „Eheprozesse vor dem Freisinger Offizialatsgericht im späten Mittelalter“ erstellt wurde.